Wie läuft so eine Beurteilung ab? Nachdem die Papiere abgegeben wurden, wird der Hund mittels seines Chips identifiziert, damit auch sicher gestellt ist, dass es sich um den Hund handelt, der auf den Papieren dokumentiert ist. Nun beurteilt ein (vom VDH/LCD zugelassener) Richter, ob der Hund in allen Punkten dem Standard entspricht. Zuerst wird das Gesamterscheinungsbild des jeweiligen Hundes begutachtet. Der Hund sollte dem Erscheinungsbild des Labrador Retriever - nach dem gültigen Standard - möglichst nahe kommen! Dazu gehört, dass die einzelnen Punkte, die im Standard vorgegeben sind, beurteilt werden. Hierzu gibt es einen Beurteilungsbogen, der die einzelnen Kriterien aufführt. Der Richter überprüft nun der Reihe nach die Kriterien des Beurteilungsbogens und kreuzt seine Feststellung an.
Kopf insgesamt: Wie ist der Schädel? Breit, mittel oder eher schmal, ist genügend Stop vorhanden, ist der Fang korrekt, kräftig oder etwas spitz? Ist der Kopf insgesamt hochtypisch, typisch oder eher untypisch? Wie ist das Pigment der Augen und der Nase? Kräftig, deutlich, rosa, ist der Nasenschwamm aufgehellt oder sogar rissig? Augen: Ist die Augenfarbe hell, mittel, dunkel oder zu hell? Ist der Ausdruck hochtypisch, typisch, untypisch, sanft oder eher hart? Die Größe der Augen: groß, mittelgroß, klein, rund oder hat der Hund offene Augenlider? Lefzen: Sind sie trocken oder sind die Maulwinkel offen oder nicht ganz trocken? Gebiss: Sind die Zähne komplett vorhanden oder fehlen Zähne und wenn ja wie viele? Ist es ein korrektes Scherengebiss, oder eher ein Zangengebiss, Vor- oder Rückbiss? Der Behang (Ohren): Sind die Ohren zu groß oder zu klein? Sind sie korrekt, zu hoch oder zu tief angesetzt? Hals: Ist er kräftig und trocken, oder hat der Hund eine Wamme? Brust: Ist sie breit genug oder doch zu schmal, hat sie genügend Tiefe oder eher zu wenig? Fehlt die Vorbrust oder ist sie gut ausgeprägt? Rücken: Ist er gerade und kräftig und ist die Kruppe korrekt oder abfallend? Ist es eher ein Senkrücken, Karpfenrücken oder überbaut? Rute: Wird sie korrekt getragen oder doch mehr über dem Rücken? Ist sie richtig angesetzt, zu hoch oder zu tief? Ist es eine gewünschte Otterrute, ist sie zu dünn oder zu kurz? Gangwerk: Wie ist die Vorhand? Gerade, gebogen, zu lang oder zu kurz? Zeigen die Pfoten nach innen oder nach außen? Ist die Winkelung der Vor- und der Hinterhand korrekt, gut, mäßig oder kaum gewinkelt oder eher zu steil? Sind die Pfoten geschlossen, gespreizt, sind es Katzen- oder Hasenpfoten? Wie ist das Gangwerk vorne, korrekt oder eher bodeneng oder bodenweit? Das Gangwerk hinten, ist es korrekt, raumgreifend, viel oder wenig Schub, eng- oder kuhhessig oder doch fassbeinig? (Um das Gangwerk beurteilen zu können, muss der Hundeführer mit dem Hund ein Dreieck laufen, damit der Richter den Gang von hinten, von der Seite und von vorne sehen kann.) Fell: Wie ist die Fellbeschaffenheit, das Deckhaar und die Unterwolle? Knochen: Ist die Knochenstärke gut genug oder eher zu schwach? Muskeln: Ist die Bemuskelung sehr gut, gut oder zu wenig? Größe: Wie groß ist der Hund? Liegt er im Standard? Wesen: Ist der Hund ruhig bis lebhaft, nervös, unsicher, typisch, ängstlich, drohend, scheu oder gar bissig? Hat der Rüde beide Hoden oder fehlt einer oder sogar beide? Wenn alle vorgenannten Punkte beurteilt sind, zählt noch das Gesamterscheinungsbild des jeweiligen Hundes für die Formwertnote. Es werden die Noten vorzüglich, sehr gut, gut, genügend oder ungenügend vergeben. Nur bei den Noten vorzüglich und sehr gut kann eine Zuchtzulassung erteilt werden.
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